Am 22. Jänner 2013 bin ich mit Freunden Badmintonspielen. Nachdem wir bereits eine Dreiviertelstunde gespielt haben, passiert es. Bei einem langen, geraden Ausfallschritt nach vorne gibt es einen Knall und einen Ruck im Fuß. Ein stechender Schmerz, und schon während des Fallens weiß ich, dass etwas abgerissen sein muss.Nicht mehr in der Lage, den Fuß zu bewegen (an Aufstehen ist nach einer Ruptur nicht mehr zu denken), werde ich von der Rettung abtransportiert.
17:45 Uhr - Achillessehne durchgetrennt
Sehr häufig passiert eine Achillessehnenruptur bei Sportarten wie Badminton, Tischtennis oder Squash, also überall dort, wo plötzliche Antritte und Bremsungen erhöhte Belastungen auf den Bewegungsapparat ausüben.
Der Fuß schwillt normalerweise bei einem Achillessehnenriss nicht so sehr an, wie beispielsweise bei einem Bänderriss. Auch kommt es nicht rasant zu Blutergüssen. Man kann erfühlen, dass die Sehne gerissen ist, weil dort, wo sie normalerweise klar zu tasten ist, stattdessen eine Mulde spürbar ist.
Im Spital wird die Diagnose Achillessehnenruptur gestellt und mir eröffnet, dass ich sofort operiert werden sollte. Nachdem ich noch kurz vor der Verletzung gegessen habe, will der Anästhesist von einer "normalen" Vollnarkose absehen, und stattdessen eine Spinalanästhesie vornehmen.
Alles in allem dauert meine OP ca. 2,5 Stunden (inklusive Vorbereitung, "Kreuzstich", Nachbereitung, Nähen, Gipsen). Die Operation erfolgt in Bauchlage, man sollte als Patient bei einer Spinalanästhesie somit in der Lage sein, diese Zeit auf dem Bauch liegend verbringen zu können. Das kann nicht jeder, manchen Menschen wird z.B. übel, wenn sie solange auf dem Bauch liegen müssen. In diesem Fall fällt die Spinalanästhesie aus.
Kurz nach Mitternacht komme ich in den Schockraum (auch als Aufwachzimmer bekannt), und hänge noch bis halb 3 Uhr zur Überwachung am EKG, automatischer Blutdruckmessung und Sauerstoffsättigungsmessung. Dann werde ich auf die Station gebracht, wo ich auf dem Gang deponiert werde, weil keine Zimmer frei sind. Das stört mich im Moment jedoch nicht, weil langsam die Post-OP-Schmerzen spürbar werden, und das Zimmerproblem verdrängen.
Bei der Operation wird die Wadenseite des Unterschenkels geöffnet und die beiden Enden der Sehne werden miteinander vernäht. Der Zugang kann über einen langen Schnitt erfolgen, ebenso gibt es die Möglichkeit, dies minimalinvasiv durchzuführen.
Man kann die Ruptur auch ohne Operation ausheilen, wenn die Enden der Sehne in Spitzfußstellung (Spitzfuß ist die Fußstellung des Balletttänzers) aneinanderliegen. Dabei wird nur ein Gips angelegt. Bei sportlich aktiven Menschen wird normalerweise die OP bevorzugt.
Im Zuge der Operation wird eine Drainage verlegt, damit über einen Schlauch allfälliges Nachbluten abgeleitet werden kann.
Nach der OP wird ein Spaltgips in Spitzfußstellung angelegt .
Bilder von Achillessehenoperationen (wer schwache Nerven hat, sollte sich den Link nicht ansehen):
https://www.google.at/search?q=achillessehnenoperation+bild&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwizz9KpmLLaAhUUXMAKHesGBqkQsAQIKg&biw=1680&bih=882