Samstag, 30. März 2013

30.03.2013 - 67. Tag post OP

Ich probiere das Autofahren.

Zuerst "Trockentraining" in der Garage, danach drehe ich meine Runden auf einem großen, leeren Parkplatz. Das klappt ganz gut, also mache ich meine erste Spazierfahrt auf der Straße nach mehr als zwei Monaten. Es fühlt sich ein wenig komisch an, was aber nicht an der Sehne liegt, sondern daran, so lange nicht gefahren zu sein.
Alles klappt perfekt, nur die Ferse fühlt sich nach längerer Fahrt "eingeschlafen" an, weil die Nerven noch nicht ganz in Ordnung sind.

Ich werde mich vom Arzt gesund schreiben lassen. Gehen klappt halbwegs gut, Autofahren kann ich auch wieder. Und nachdem ich in der Firma Aufzüge habe, brauche ich die Treppen nicht (das funktioniert nämlich immer noch nicht).

Dienstag, 26. März 2013

26.03.2013 - 63. Tag post OP

Der Therapeut meint, dass die Sehne sehr gute Fortschritte macht und ich ab nächster Woche nur mehr einen Behandlungstermin pro Woche benötige. Die Beweglichkeit des Vorfußes kann ich nur mehr mit Muskelaufbau verbessern.
Ich soll zusätzlich zum Osteopathen gehen, weil der womöglich noch ein paar "Tricks" für mein Sprunggelenk auf Lager hat.

Nach der Physiotherapie ist Termin bei der Gefäßchirurgin, um mittels Kontrollsonografie festzustellen, wie es den tiefen Beinvenen geht. Die sehen super aus, und daher werde ich wirklich den 4. Mai feiern können....das wird der letzte Tag von Xarelto sein!

Samstag, 23. März 2013

23.03.2013 - 60. Tag post OP

Der Muskelkater in den Waden schlägt voll zu. Wow, das Training in der Physiotherapie hat mich offensichtlich ganz schön rangenommen.
Ich hab Schmerzen beim Stehen, beim Gehen, beim Liegen.....also eigentlich dauernd ;-)
So kenne ich das nur vom Übertraining. Die Muskelpartien im Unterschenkel müssen also wieder ordentlich auftrainiert werden. Wadenheben kann man aber eh fast überall machen.

Ich überlege, ob ich mir Radrennfahren als Alternative zum Laufen vorstellen könnte.
Ich mag gar nicht daran denken, dass das Laufen vielleicht nichts mehr wird. Derzeit ist immer noch der HM in Linz im April 2014 mein nächstes Ziel. Mal sehen, ob sich das mit dem Sprunggelenk vereinbaren lässt.
Ich beginne, mich in die Radmaterie einzulesen, und besuche auch einen Fachhändler, um erste Infos einzuholen.

Freitag, 22. März 2013

22.03.2013 - 59. Tag post OP

Heute ist Bewegungstherapie. Leider wird dabei wieder erkenntlich, wie unbeweglich mein Sprunggelenk ist. Die Achillessehne macht fast gar keine Probleme. Es zieht ein bisschen, aber das war es dann auch schon. Nur die Bänder rund ums Sprunggelenk wollen nicht so, wie der Therapeut.
Ich mache unzählige Übungen auf der Treppe. Dazwischen wird immer wieder auf der Liege von ihm mobilisiert.
Dann wird mein Fuß mit Tape eingerichtet, und ich muss meine Übungen wiederholen. Durch das Tapen hat zwar der Knöchel eine "schönere" Stellung, aber abbiegen kann ich trotzdem nicht.

Der Therapeut lässt anklingen, dass es sein könnte, dass ich beim Laufsport nicht mehr auf mein ursprüngliches Niveau zurückkommen werde. Das muss nicht, kann aber sein. Ich beginne zum erstenmal, ernsthaft über dauerhafte Alternativen zum Laufen nachzudenken.

Abends spüre ich, dass ich Muskelkater in den Waden bekomme, und so wie ich das einschätze, wird das in den nächsten Tagen noch lustig.

Mittwoch, 20. März 2013

20.03.2013 - 57. Tag post OP

Ich gehe zum ersten Mal ohne Orthese außer Haus (zur Physiotherapie, wo auch sonst hin). Auf beiden Füßen Socken und Schuhe! Wow, das hat es seit zwei Monaten nicht mehr gegeben.
Die Physiotherapie ist eine von der sanften Sorte (weil das Bein immer noch schmerzt). Sogar die Stäbchenmassage wird ausgelassen.
Der Therapeut verspricht mir, dass es beim nächsten Mal wieder Schmerzen gibt.

Dienstag, 19. März 2013

19.03.2013 - 56. Tag post OP

So, genug gejammert! Dem Therapeuten und auch allen anderen (vor allem mir selber!) werde ich es schon zeigen! Ich muss einfach zielstrebiger trainieren.

Nachdem gestern beschlossen wurde, dass ich den Walker langsam "abbauen" kann, ziehe ich seit zwei Monaten zum ersten Mal wieder ganz normale Jeans an. Wow, das ist ja ein Gefühl...zwei ganze Hosenbeine, und nicht eines unterm Knie abgeschnitten, sodass die Orthese drunter passt.

Ich habe mir eine "Schreibtischsessel-Theraband-Trainingsmaschine" gebaut.


So kann ich meine Übungen machen, und gleichzeitig am Computer arbeiten bzw. lesen.

Das Bein ist auch heute noch  ziemlich verschwollen und meine Nase schmerzt ;-)

Montag, 18. März 2013

18.03.2013 - 55. Tag Post OP

Heute gibt es die dritte Bewegungstherapie. Ich bin seit voriger Woche sehr positiv gestimmt, weil ich finde, dass mein Gehen sehr gute Fortschritte macht.

Der Therapeut sieht das leider nicht so wie ich. Er meint, dass sich die Achillessehne optimal entwickelt, aber das Sprunggelenk macht ihm große Sorgen.
Ich bin vorne (dort wo der Fußrücken in das Schienbein übergeht) zu steif. Beim Hochziehen des Fußes blockiert es, und ich habe starke Schmerzen. Treppen runterzusteigen, und dabei abwechseln beide Beine nach unten zu setzen geht gar nicht.

Der Therapeut drückt, zieht, massiert, und dreht, aber es wird nicht besser.
Er fragt mich, ob bei der Magnetresonanzuntersuchung auch die Bänder kontrolliert wurden. Nun, ein MR wurde bei  mir gar nicht gemacht! Auf meine Frage, warum er das wissen wolle meint er, dass es für ihn den Anschein erwecke, als hätte ich mir auch einen Außenbandriss zugezogen, oder zumindest den kompletten Bänderapparat überdehnt. Er will auch wissen, ob ein Schubladentest gemacht wurde. Äh, nein, auch nicht! Sein Gesichtsausdruck spricht Bände, und ich bin daraufhin ziemlich verunsichert.
Ich versuche mit seiner Hilfe, leichte Kniebeugen auf dem Luftkissen zu machen, jedoch funktioniert das wegen der Schmerzen nicht richtig. Sobald ich das Knie nach vorne schiebe, und im Sprunggelenk abknicke, schmerzt es. Die Achillessehne merke ich dabei nicht einmal. Er zeigt mir, dass mein Innenknöchel beim Beugen "nach innen ausweicht" und sich verschiebt.

Irgendwie läuft diese ganze Therapiesitzung nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Alle paar Minuten gibt es andere, ungute Neuigkeit.

Nach 50 Minuten ist mein Fuß bis in die Wade hinauf komplett verschwollen und bläulich. Die Schmerzen sind so stark, dass wir für heute Schluss machen. Der Therapeut gibt mir als Ratschlag noch mit, zuhause ausgiebig zu kühlen, und meint, dass wir uns etwas für die Mobilisierung einfallen lassen müssen.

Auf dem Nachhauseweg bin ich ziemlich down. Vielleicht habe ich mir das selbst zu positiv geredet?

Abends bringe ich es dann auch noch zusammen, mir beim Aufsetzen den Studiokopfhörer so dumm auf die Nase zu schlagen, dass diese seitlich am Nasenrücken aufplatzt und blutet.

Der Tag ist zu vergessen!

Mittwoch, 13. März 2013

13.03.2013 - 50. Tag post OP

Eigentlich war geplant, bei drei Therapieterminen in der Woche immer den ersten und dritten Termin zur Bewegungstherapie zu nutzen, und den Termin dazwischen als reinen Physiothermin wahrzunehmen (also ganz entspannt Ultraschall, Massage, Strom, Laser, usw.).

Heute ist so ein "mittlerer" Termin, aber nachdem das Aufdehnen vor zwei Tagen von mir gut verkraftet wurde, und keine schlimmen Reaktionen ausgelöst hat (Muskelkater, Schmerzen, Schwellungen, u.ä.) wird heute wieder gedehnt. Na ja, dann eben keine Entspannung!
Und weil es so cool ist, gibts auch eine Stäbchenmassage dazu.

Abends spüre ich meinen Fuß und das Bein bis zum Knie ziemlich "arbeiten", aber dafür kann ich relativ flüssig ohne Orthese gehen, weil die Sehne ziemlich gut mobilisiert ist.

Montag, 11. März 2013

11.03.2013 - 48. Tag post OP

Heute ist zum ersten Mal Bewegungstherapie, bei der die Sehne aufgedehnt wird.

Der Therapeut drückt und zieht, dass mir Hören und Sehen vergeht, aber ich denke (hoffe), er weiß, was er tut.
Die Schmerzen dabei halten sich sehr in Grenzen. Es zieht natürlich (so wie beim normalen Dehnen auch), aber es ist durchaus aushaltbar.
Dazwischen wird immer wieder massiert, was eine Wohltat als Abwechslung ist. Unvorstellbar, wo man überall massieren kann, sogar zwischen den Zehen.

Am Ende der Sitzung muss ich auf einem mit Luft gefüllten Polster stehen, und das Gleichgewicht halten. Dies dient dazu, die Perzeption zu trainieren, d.h. das unbewusste Wahrnehmen von Lageveränderungen und das darauf Reagieren. Das funktioniert nicht so richtig, aber es ist ja auch das erste Mal.

Ach ja, noch ein Wort zur Stäbchenmassage: Ich kenne diese jetzt auch aus eigener Erfahrung, und "Ja!", sie ist nicht wirklich angenehm!

So sieht das Foltergerät dazu aus:

Samstag, 9. März 2013

09.03.2013 - 46. Tag post OP

Ich habe die ersten Schritte ohne Orthese gemacht!




Das hätte ich mir anders vorgestellt, es fühlt sich etwas "unwirklich" an. Als würde ab dem Unterschenkel einfach eine Prothese sein. Ich habe kein Gefühl für den Fuß, was wohl daran liegt, dass die Muskulatur so sehr abgebaut hat, und ich keine sensitive Rückmeldung erhalte. Das Körpergewicht stützt sich über den Unterschenkelknochen ab, aber in keiner Weise über die Muskulatur. Zusätzlich ist ja meine Ferse aufgrund der beschädigten Nerven noch immer gefühllos.

Aber egal, ab nun geht es aufwärts!

Donnerstag, 7. März 2013

07.03.2013 - 44. Tag post OP

Der Therapeut meint, dass ich in zwei Tagen die ersten Schritte ohne Orthese probieren darf. Die Strecke ohne Unterstützung muss sich jeweils auf wenige Meter beschränken. Ich soll dabei die gedämpften Laufschuhe tragen, und versuchen, sehr langsam und bewusst zu gehen. Dabei darf ich mich nicht daran stören, dass meine Sehne blockieren wird, das heißt, ich werde nicht in der Lage sein, bei aufgesetzter Fußsohle mein Schienbein nach vorne zu neigen. Im Grunde ist das also mehr ein plumpes Hinken, als ein elegantes Gehen. Aber das ist der Anfang!
Meine Sehne ist nun so fest, dass man sie mit Dehnübungen oder reiner Muskelkraft nicht mehr abreissen kann. Einzig mit dem Körpergewicht könnte man das noch erreichen (zwischen 6. und 10. Woche passieren die meisten Rerupturen). 

Der Therapeut nimmt mir das Versprechen ab, beim Gehen ohne Orthese ganz vorsichtig zu sein.
Das werde ich! Noch zwei Tage!

Dienstag, 5. März 2013

05.03.2013 - 42. Tag post OP

Ich bin mit den Reparil-Tabletten fertig. Somit 6 Tabletten weniger in meiner Tagesdosis.

Der zweite Physiotherapietermin.
Diesmal wird anfangs meine Sehne massiert, und in der Sehnenscheide mobilisiert. Danach gibt es das bereits bekannt Programm mit Laser, Ultraschall und Strom.
Zu guter Letzt soll ich eine Stäbchenmassage bekommen. Der Therapeut meint jedoch, dass dies in meinem Fall nicht nötig ist. Also bekommt das Bein bis zum halben Oberschenkel eine Vollmassage, was die Muskel anregen und mobilisieren soll. So hab ich mir wenigstens die oft recht schmerzhafte Stäbchenmassage gespart.

Die Stäbchenmassage kommt ursprünglich aus Japan. Dabei wird mit Hilfe eines Massagestäbchens kleinflächiger Druck aufgebaut. Dies ist durch das Hilfsmittel des Stäbchens intensiver möglich, als mit den Fungerkuppen alleine.
Der Druck dringt gezielt und lokal in die Tiefe des Gewebes ein. Es werden vielfach Sehnen und Bänder behandelt, die von den Fingerkuppen alleine kaum beeinflusst werden können.
Ebenfalls oft eingesetzt wird die Stäbchenmassage bei tiefen Muskelbeschwerden und Narbenbehandlungen.
 
Für zuhause lerne ich 4 Übungen mit dem Theraband. Der Therapeut meint, ich soll damit nicht übertreiben. Zweimal täglich zwei Sätze mit fünf bis zehn Wiederholungen.

Der Therapeut meint, dass bei abgerissenen Achillessehnen bis zu 35 Therapiesitzungen notwendig sein können. Panik! Gleichzeit sagt er aber, dass in meinem Fall sicherlich viel weniger nötig sein werden. Puh!

 

Montag, 4. März 2013

04.03.2013 - 41. Tag post OP

Heute kommt der letzte Einlegekeil aus der Orthese.
Nun stehe ich nur mehr auf der kleinen Überhöhung der Orthesensohle.
Obgleich ich wegen der Probleme der letzten Tage gespannt auf die Schmerzen bin, tut es praktisch überhaupt nicht weh. Es zieht ein wenig, aber das gibt sich nach den ersten Schritten.

Ich habe das Magnetfeldgerät beim Orthopäden zurück gegeben. Insgesamt habe ich nun 40 Magnetfeldtherapiesitzungen gehabt. Das ist der Vorteil, wenn man das Gerät zuhause hat.

Sonntag, 3. März 2013

03.03.2013 - 40. Tag post OP


Gestern bin ich mit der Initalphase von Xarelto fertig geworden (21 Tage mit zweimal je 15mg). Ab heute nehme ich einmal je 20mg.
 
Die Narbe schmerzt seit der Physio ein wenig. Heute Früh sieht es so aus, als hätte sich der untere Teil wieder mit Blut gefüllt, obwohl schon fast gar nichts mehr zu sehen war, außer eine dünne, rötliche Linie.

Freitag, 1. März 2013

01.03.2013 - 38. Tag post OP

Heute habe ich den ersten Termin beim Physiotherapeuten.
Der begutachtet die Sehne, tastet sie genauestens ab und meint, dass sie sich traumhaft anfühlt. Die Narbe ist zwar extrem lang, aber beim Vernähen dürfte sowohl innen, als auch außen gut gearbeitet worden sein.
Ich erhalte beidseits der Sehne eine Behandlung mit dem Laser, danach mit Ultraschall und zum Schluß noch mit Strom.
Allerdings gibt es dabei ein kleines Problem. Normalerweise wird der Strom erhöht, bis man leichtes Kribbeln spürt. Aber nachdem meine Nerven da unten offensichtlich ziemlich ramponiert sind (daher die taube Ferse), merke ich gar nichts. Klar, das, was den Strom transportieren sollte (die Nerven) sind bei mir gekappt. Kein Kribbeln, selbst als der Strom schon relativ hoch eingestellt ist.